Åländisches gericht 2021
DREI ZUCHTSTÄTTEN IN QUARANTÄNE
Am 27. Mai 2021 bestätigten Proben aus einer åländischen Fischzuchtbetrieb, dass sie mit (IHN) infiziert war. Die Infektion stammt von einer Fischzucht in Dänemark. Die finnische Lebensmittelbehörde hat eine Sperrzone um die Farm eingerichtet, die sofort unter Quarantäne gestellt wurde, und die Farmen innerhalb der Zone dürfen keinen Kontakt zu anderen Fischfarmen haben.
Inzwischen wurden umfangreiche Probenahmen durchgeführt, und mit Stand vom 4. Juni 2021 wurde das Virus an drei Anbaustandorten gefunden, die alle innerhalb der Sperrzone liegen.
Die Fischzuchtindustrie nimmt dies sehr ernst und tut ihr Möglichstes, um die Ausbreitung der Infektion einzudämmen, und folgt den Entscheidungen der zuständigen Behörden in dieser Angelegenheit.
DEKONTAMINATIONS- UND KONTROLLPROGRAMM
Zur Bekämpfung des Virus werden die betroffenen Farmen von Fischen befreit und anschließend dekontaminiert.
Über einen Zeitraum von mindestens zwei Jahren werden umfangreiche Probenahmen durchgeführt, um zu bestätigen, dass: Die Dekontamination war erfolgreich, bevor die Betriebe wieder als IHN-frei eingestuft werden können.
IHN IST EINE BEKANNTE FISCHKRANKHEIT
Die Infektiöse hämatopoetische Nekrose (IHN) ist eine Erkrankung der Salmoniden. IHN ist für Menschen, Haustiere oder andere Nutztiere völlig ungefährlich.
Zu den Symptomen gehören Blutarmut, Flüssigkeitsansammlungen in der Bauchhöhle und punktuelle Blutungen, insbesondere im Fett der Bauchhöhle und in der Schwimmblase. IHN führt in der Regel zur Mortalität bei Fischen, die jünger als 2 Monate sind. Die Krankheit verursacht Symptome, wenn das Wasser 10-15 Grad warm ist. IHN ist kein neues Virus, sondern kommt in Nord- und Lateinamerika, Asien, mehreren europäischen Ländern und Russland schon lange vor.
In Finnland wurde IHN erstmals 2017 nachgewiesen, und auf Åland wurde IHN in den rund 30 Jahren, in denen er beprobt wurde, noch kein einziges Mal gefunden. Im Allgemeinen haben die Fischfarmen in Finnland/Åland einen sehr guten Gesundheitszustand.
BESTEHT DIE GEFAHR EINER WEITEREN AUSBREITUNG?
Das Risiko ist immer da, aber die Behörden und die Fischzüchter haben gehandelt schnell und die Situation ist unter Kontrolle.
Da es sich um ein bekanntes Virus handelt, verfügt die Nationale Lebensmittelbehörde über klare Vorschriften und Verfahren für den optimalen Umgang damit.
Das Virus kann über Wildfische übertragen werden, aber der Infektionsdruck in Wildbeständen ist sehr gering, enger Kontakt mit anderen Fischen ist ungewöhnlich und kranke Personen sterben schnell. Im Zusammenhang mit früheren Virusausbrüchen in Finnland wurden rund um die Farmen große Mengen an Wildfischen getestet, ohne dass Hinweise auf eine Ausbreitung der Infektion gefunden wurden.
Die Nationale Lebensmittelagentur hat Empfehlungen zum Umgang mit Fanggeräten abgegeben, um das Infektionsrisiko zu vermeiden.
In den Fischzuchtbetrieben auf Åland wurden in den letzten Jahren häufiger Proben entnommen, wobei pro Probenahme mehrere Fischproben genommen wurden.
Im Zusammenhang mit dem Ausbruch wurden auch weitere Proben in den Betrieben entnommen, in denen festgestellt wurde, dass ein gewisses Risiko bestehen könnte. Es wird die Wahrscheinlichkeit bewertet, dass das Virus bei einem Anbau außerhalb der Sperrzone gefunden wird daher sehr niedrig sein.
FISCHZUCHTBETRIEBE HART GETROFFEN
Im Moment wissen wir, dass dies mindestens einen unserer Fischzuchtbetriebe finanziell sehr hart treffen wird, was auch die Gemeinde Föglö treffen wird.
Die Fischzucht ist ein unglaublich wichtiger Wirtschaftszweig für den Archipel in Form von Arbeitsplätzen, Steuereinnahmen und auch für Nebenindustrien wie den Transportsektor. Derzeit laufen Gespräche mit den Behörden darüber, wie das Aufräum- und Nachbereitungsprogramm ablaufen soll. Es gibt Möglichkeiten, vom Staat eine Entschädigung für den finanziellen Verlust zu erhalten, aber es ist noch unklar, um welche Summen es sich handeln könnte.